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Mit Glasfaser digital ins nächste Schuljahr

Die Bundesregierung hatte 2019 das Förderprogramm „DigitalPakt Schule“ ins Leben gerufen und 5 Mrd. Euro Fördergeld bereitgestellt. Die Gemeinde Erdweg im Landkreis Dachau nutzte dieses Programm, um ihre Grund- und Mittelschule mit einem neuartigen Datennetzwerk ausstatten zu lassen. Ziel war es, WLAN-Access-Points in allen Räumen und Klassenzimmern zu installieren sowie LAN-Anschlüsse für PCs und Notebooks bereitzustellen. Dafür benötigte die Schule eine neue, auf die örtlichen Gegebenheiten angepasste Netzwerk-Infrastruktur.

Um die Fördermittel überhaupt beantragen zu können, musste zunächst eine Ist-Analyse des bestehenden Netzwerks erstellt werden. Rosenberger OSI, Experte für glasfaserbasierte Verbindungstechnik, nahm in den Sommerferien 2020 gemeinsam mit dem Hauselektriker und einem IT-Dienstleister die bestehende Infrastruktur in Augenschein, um die Bestandsaufnahme für den Förderantrag zu erstellen und zugleich eine Machbarkeitsplanung zu erarbeiten, auf der ein erster Kostenvoranschlag beruhte. Nach einer beschränkten öffentlichen Ausschreibung kam zum Jahresende 2020 der Auftrag und im Januar 2021 konnten die Maßnahmen beginnen.

Bislang war das Schulgebäude nur teilweise verkabelt. Ein Netzwerk mit separatem Internetzugang umfasste den Verwaltungstrakt, wo Rektor, Konrektor und Sekretariat sowie das Lehrerzimmer zu finden sind. Ein interner IT-Schulungsraum mit PCs war mit einem zweiten Netzwerk versorgt, das ebenfalls eine eigene Internet-Anbindung besaß. Ein drittes Netzwerk sollte die Chemie- und Physikräume anbinden, hier war zwar ein Kupfer-LAN-Kabel verlegt, aber nicht aktiv beschaltet.

Kabelsparende Neukonzeption

Die Neuverkabelung plante Rosenberger OSI federführend auf Basis des Verkabelungssystems Preconnect smartNET. Dieses Konzept bietet gleich mehrere Vorteile. Die Bandbreite kann unkompliziert erweitert werden, zudem lassen sich Datenraten abteilungs- oder prozessbezogen individuell zuteilen.

So kann beispielsweise sichergestellt werden, dass der IT-Schulungsraum immer mit ausreichend Bandbreite versorgt wird. Im Glasfasernetz der Schule kommen aktuell 10 Gbit/s im Backbone zur Anwendung. 40 Gbit/s könnten sehr einfach realisiert werden.

Zugleich kommt die Infrastruktur mit einem Minimum an Kabeln aus. Dies wird durch den Einsatz von sogenannte Office-Distributoren (OD) erreicht, die den sonst üblichen Etagenverteiler ersetzen. Sie können sowohl stern- wie auch ringförmig redundant in das Netzwerk integriert werden.

In Erdweg wurde das Schul-Netzwerk so konzipiert, dass vorhandene und neue Satelliten (Office Distributoren) von einem zentralen Knotenpunkt sternförmig und redundant angebunden werden. Auf diese Weise konnten die drei vorhandenen Netzwerk-Inseln in die Neukonzeption mit einbezogen und ohne größere bauliche Maßnahmen in das Gesamtkonzept integriert werden.

Die WLAN-Access-Points werden per Power-over-Ethernet (PoE) mit Strom versorgt. Gespeist wird das LAN-Kabel von einem PoE-fähigen 10G-Switch im Unterverteiler. Diese Geräte zu besorgen und zu installieren, fiel in die Verantwortung des IT-Systemhauses.

Nachdem Rosenberger OSI Ende April die Installation der gesamten passiven Netzwerkverkabelung abgeschlossen hatte, erfolgte der finale Ausbau durch das Systemhaus bis Ende Juli.

Autor:

Harry Jacob, freier Journalist aus Augsburg

Links:

www.rosenberger.com/osi

Im Vergleich zu klassisch strukturierter Verkabelung konnten beim Schulprojekt in Erdweg rund ein Drittel der sonst üblichen Kabelverlege-Infrastrukturmaßnahmen, ca. 50 Prozent der Brandschotts – die ein Ausbreiten eines Kabelbrandes im Kabelschacht verhindern – und gut 40 Prozent der Kabelmengen eingespart werden. Bild: Rosenberger OSI

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Quelle: Volker Zwick (Chefredakteur der B&I)
www.b-und-i.de