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Kontaktlose Präzision für die Werkstoffprüfung

Zwick-Roell bietet mit dem Videoxtens ein berührungslos arbeitendes, optisches Extensometer, das vielseitige und genaue Dehnungsmessungen ermöglicht – von klassischen Zugversuchen bis zu Prüfungen unter extremen Bedingungen.

Bei Zugprüfungen nach ISO 6892-1, ASTM E8 oder ISO 527-1 erfasst Videoxtens Längenänderungen optisch, ohne physische Messmarken. Die natürliche Oberflächenstruktur der Probe wird durch blaues Kontrastlicht sichtbar gemacht, was Zeit spart und Messfehler reduziert. Die automatische Messfeldplatzierung im erwarteten Bruchbereich optimiert den Ablauf, besonders in Prüfserien.

Videoxtens bietet präzise, berührungslose Messungen für anspruchsvolle Anwendungen: Ob bei extremen Temperaturen von minus 55 Grad Celsius bis plus 360 Grad Celsius, in der Medizintechnik für Mikrokomponenten wie Stents und Katheter oder in der Elektromobilität für empfindliche Materialien wie Separatorfolien – das System liefert zuverlässige Ergebnisse ohne die Probe zu beeinflussen. Die nahtlose Integration in die Prüfsoftware Testxpert ermöglicht eine effiziente Datenerfassung und -auswertung. Ein paar Beispiele:

Einsatzmöglichkeit: Umformtechnik

In der Blechumformung sind der r-Wert (Anisotropieverhältnis) und der n-Wert (Verfestigungsexponent) zentrale Werkstoffkennwerte. Mit Videoxtens können diese nach ISO 10113 und ISO 10275 ermittelt werden, ohne manuelle Probenmarkierung.

Die simultane Erfassung der Längs- und Querdehnung liefert präzise Werte, selbst bei kurzen Probenlängen oder hochreflektierenden Oberflächen. Die automatisierte Messung erhöht die Prüfgeschwindigkeit und garantiert reproduzierbare Ergebnisse – entscheidend in der Serienfertigung von Karosserie- oder Strukturteilen.

Einsatzmöglichkeit: Automatisierte Bruchdehnungsmessung

Für die Bestimmung der Bruchdehnung gemäß ISO 6892-1 Methode B oder ISO 527-1 bietet Videoxtens eine automatische Brucherkennung. Das System verfolgt die Messmarken während des gesamten Prüfverlaufs und erkennt eigenständig den Bruch. Dies eliminiert manuelles Vermessen der Probenenden und reduziert fehleranfällige Nacharbeiten – ein Vorteil in automatisierten Prüfumgebungen mit hohen Durchsatzraten.

Videoxtens ist in der Lage, dynamische Prüfungen bei hohen Dehnraten mit hoher Bildfrequenz aufzuzeichnen. Die Dehnung wird synchron zur Kraftmessung erfasst – essenziell für die Auswertung von Crashverhalten oder das Feststellen viskoelastischer Effekte. Auch zyklische Versuche, wie sie in der Werkstoffermüdung Anwendung finden, lassen sich mit dem System exakt dokumentieren. Die Wiederholgenauigkeit bleibt auch bei sich schnell verändernden Dehnungsverläufen konstant hoch.

Einsatzmöglichkeit: lokale Dehnungsverteilungen

Mit der Erweiterung um digitale Bildkorrelation (DIC) erhält Videoxtens zusätzliche analytische Tiefe. Es werden nicht nur Gesamtlängenänderungen gemessen, sondern auch flächige Dehnungsverteilungen in Echtzeit analysiert.

Dies ist besonders bei anisotropen Materialien wie Faserverbundwerkstoffen oder 3D-gedruckten Bauteilen relevant. Die Identifikation lokaler Schwachstellen, Materialinhomogenitäten oder Dehnungsmaxima ermöglicht eine detaillierte Beurteilung des Bauteilverhaltens unter Last.

Links:

www.zwickroell.com

Die hohe Bildauflösung ermöglicht die Erfassung kleinster Dehnungen mit Mikrometergenauigkeit. Die Genauigkeit wird bereits ab 10 µm bei der Kalibrierung vor Ort nachgewiesen und durch ein Zertifikat bestätigt. Bild: Zwick-Roell

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Quelle: Volker Zwick (Chefredakteur der B&I)
www.b-und-i.de