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Jeder zehnte Aufzug hat schwere Mängel

Im Jahr 2023 sind 10,3 Prozent der 667.080 unabhängig geprüften Aufzugsanlagen in Deutschland mit „erheblichen Mängeln“ beanstandet worden, so der Anlagensicherheitsreport 2024 des TÜV-Verbands. Bei weiteren 0,6 Prozent bzw. rund 4.000 Anlagen haben die Sachverständigen sogar „gefährliche Mängel“ festgestellt. Davon mussten rund 2.000 Aufzüge stillgelegt werden, da die Mängel nicht vor Ort beseitigt werden konnten und somit Gefahr für Leib und Leben bestand. 43,1 Prozent der Aufzüge wiesen „geringfügige Mängel“ auf und nur 46 Prozent blieben mängelfrei. Das hat der aktuelle „Anlagensicherheitsreport“ ergeben, in den die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen der Zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS) einfließen.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil der Aufzüge mit erheblichen und gefährlichen Mängeln zwei Mal in Folge gesunken und erreicht mit 10,9 Prozent den niedrigsten Wert seit vielen Jahren.

„Bei Unfällen mit Aufzügen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, bei denen Menschen verletzt oder sogar getötet werden“, sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, bei Vorstellung des Anlagensicherheitsreports 2024. „Um ein hohes Sicherheitsniveau zu erreichen, müssen die Betreiber ihre Aufzugsanlagen regelmäßig warten lassen und die Prüfungstermine einhalten.“

Im Zuge der Digitalisierung und Vernetzung von Aufzugsanlagen wird die digitale Sicherheit immer wichtiger. „Digitale Steuerungen und die vernetzten Systeme moderner Gebäudetechnik sind ein potenzielles Einfallstor für Cyberangriffe“, sagte Bühler. Daher müssten die Betreiber der Anlagen schon aus eigenem Interesse entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen.

Bereits seit dem vergangenen Jahr sind die Betreiber verpflichtet, technische und organisatorische Maßnahmen für den Schutz vor Cyberangriffen der sicherheitsrelevanten Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen umzusetzen und diese in einer Gefährdungsbeurteilung zu dokumentieren

Links:

www.technische-ueberwachung.de

www.tuev-verband.de/anlagen/aufzuege

Erfreulich ist, dass der Anteil der Aufzüge mit schweren Mängeln zuletzt rückläufig war. Dennoch bleiben bei den unabhängigen Prüfungen der ZÜS-Sachverständigen weiterhin weniger als die Hälfte der Anlagen mängelfrei. Typische Mängel sind fehlerhafte Aufzugssteuerungen, defekte Türverriegelungen, Abnutzung wie Verschleiß an Tragseilen oder ausgefallene Notrufsysteme. Bild: TÜV-Verband

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Quelle: Volker Zwick (Chefredakteur der B&I)
www.b-und-i.de