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100 Jahre Stiebel Eltron

Mit einem neuartigen ringförmigen, effizienten und langlebigen Tauchsieder revolutionierte Dr. Theodor Stiebel die Warmwasserbereitung. Angesichts schneller erster Verkaufserfolge wagte er den nächsten Schritt und gründete eine eigene Firma. 1924 war das – und so feiert Stiebel Eltron in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum.

Noch während seiner Promotion an der Universität Berlin beschäftigte sich Theodor Stiebel mit Funktions- und Fertigungsprinzipien für Tauchsieder. Die damals üblichen Ausführungen hatten eine zu große Masse, brauchten lange zum Aufheizen und kühlten entsprechend langsam ab.

Während das Wasser eine maximale Temperatur von hundert Grad erreichte, heizten sich die damals üblichen Kolbentauchsieder bis auf 600 Grad auf. Die Bedienungsanleitungen schrieben daher vor, das Gerät nach erfolgtem Gebrauch sofort für längere Zeit in kaltes Wasser zu stellen – anderenfalls bestand akute Brandgefahr, wenn der Tauchsieder auf einer brennbaren Unterlage abgelegt wurde.

Theodor Stiebel konstruierte daher einen Hohlzylinder mit einer Wandstärke von drei Millimetern, der alle Nachteile der bisherigen Lösungen eliminierte – der Ringtauchsieder war geboren. Mit 100 Tauchsieder-Mustern entschloss sich Stiebel im Jahre 1924, auf der Leipziger Frühjahrsmesse auszustellen. Die Aktion wurde ein voller Erfolg.

Gestärkt durch seine positiven Messeerfahrungen gründete Dr. Theodor Stiebel die Firma „Eltron Dr. Theodor Stiebel“. Als Geschäftsbeginn wird in der Handelsregisterurkunde der 5. Mai 1924 angegeben. In einer 450 Quadratmeter großen Hinterhof-Werkstatt in Berlin lief die Produktion der Ringtauchsieder an.

Bereits 1927 wurden die ersten Kleindurchlauferhitzer mit 1.000 Watt Leistung produziert. Die Nutzung von elektrischer Energie im Privathaushalt war zu dieser Zeit jedoch relativ problematisch, da die Leitungsnetze zumeist nur auf geringsten Stromverbrauch ausgelegt waren. Gespräche mit Energieversorgungsunternehmen zeigten, dass vor allem in der Nacht ausreichend Strom zur Verfügung stand und dann die Netze nicht ausgelastet waren.

Daher fertigte das junge Unternehmen bereits Anfang der 30er Jahre Warmwasserspeicher, die nachts das Wasser erwärmten. Diese Geräte steigerten den Warmwasser-Komfort der Haushalte erheblich – war es doch erstmals möglich, sauber und bequem Wasser in größeren Mengen zu erwärmen.

In den Jahren danach wuchs das Geräteprogramm stetig an – nicht nur bei Warmwasser. Neue Geschäftsfelder kamen dazu: Wärmespeicher (Nachtspeicheröfen), thermische Solar- und später auch Photovoltaikanlagen, Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung – und bereits 1976 Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser. Der Verkauf und die Dienstleistungen rund um die umweltfreundliche Technologie machen mittlerweile mit Abstand den größten Anteil des Unternehmensumsatzes aus.

Heute ist Stiebel Eltron eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe und gehört weltweit zu den Markt- und Technologieführern in den Bereichen Haustechnik und erneuerbare Energien.

Links:

www.stiebel-eltron.de

Mit zehn nationalen und internationalen Produktionsstätten, weltweit 26 Tochtergesellschaften sowie Vertriebsorganisationen und Vertretungen in mehr als 120 Ländern ist Stiebel Eltron heute global aufgestellt. Bild: Stiebel Eltron

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Quelle: Volker Zwick (Chefredakteur der B&I)
www.b-und-i.de