Industry-Channel
/ Antriebs- & Steuerungstechnik

Selbstschmierende Lager für tiefe Temperaturen

Für den Einsatz in Tauchpumpen, die tiefkalte Gase wie Wasserstoff und LNG fördern, hat NSK Wälzlager entwickelt, die ohne externe Schmierung auskommen. Diese Edelstahllager mit einem Käfig aus selbstschmierendem Fluorkunststoff kommen beispielsweise in Tauchpumpen führender Hersteller zum Einsatz.

Derzeit werden weltweit viele Projekte angestoßen, um die Nutzung der Energiequelle Wasserstoff voranzutreiben. Dabei kommen häufig spezielle Tauchpumpen zum Einsatz, die gasförmige und flüssige Medien zuverlässig im Dauerbetrieb oder intermittierend fördern können – und das bei Tieftemperaturen bis rund minus 200 Grad Celsius.

Bei diesen Pumpen ist die zweifache Lagerung der Pumpenwelle ein kritisches Konstruktionselement. NSK hat eine Baureihe von Rillenkugellagern entwickelt, die eigens für diese ungewöhnlichen Betriebsbedingungen ausgelegt ist. Diese Lager unterscheiden sich in wesentlichen Konstruktionsmerkmalen von herkömmlichen Pumpenlagern. Zum Beispiel werden ihre Innen- und Außenringe aus einem rostfreien Stahl gefertigt, der an die besonderen Anforderungen von Wälzlagern angepasst wurde.

Die Wälzkörper – ebenfalls aus Edelstahl – werden in einem stabilen Käfig geführt, der das gesamte Innenvolumen des Lagers einnimmt. Der Käfigwerkstoff – ein selbstschmierender Fluorkunststoff – gewährleistet einen reibungsarmen Lauf des Lagers ohne externe Schmierung. Zudem ist der Hochleistungs-Kunststoff verschleißfest und bietet gute Tieftemperatur-Eigenschaften bei Drehzahlen bis 3.600 min-1. Der Käfig ist zweiteilig ausgeführt, die beiden Hälften sind durch Edelstahlnieten verbunden.

Links:

www.nsk.com

In Labortests und auch in der Praxis erreichen die hier vorgestellten Rillenkugellager laut Hersteller deutlich längere Standzeiten als andere Lager für diese Anwendung, z.B. solche mit einem Käfig aus Phenol-Hartgewebe. Sie werden in verschiedenen Baugrößen (Wellendurchmesser 30 bis 100 Millimeter) gefertigt und sind damit beispielsweise auch in größeren Pumpstationen der Wasserstoff-Infrastruktur einsetzbar. Bild: NSK

Share this...


Quelle: Volker Zwick (Chefredakteur der B&I)
www.b-und-i.de