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Kamin-Briketts aus ausgemusterten Holzpaletten

Mit inzwischen drei Brikettierpressen von Ruf hat sich der Palettenhersteller Füngeling ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Ausgemusterte Holzpaletten verarbeitet das Unternehmen in Erftstadt zu Holzbriketts, die als CO2-neutraler Brennstoff besonders bei Kaminbesitzern begehrt sind.

In dem Betrieb gehen täglich zwischen 30.000 und 40.000 Paletten ein und aus. Etwa vier Fünftel des Palettengeschäfts entfallen auf maßgeschneiderte Lösungen, bei denen die Mitarbeiter das komplette Handling für Kunden übernehmen. Heißt: Sie stellen ihnen rechtzeitig neue Paletten auf den Hof, nehmen die benutzten nach dem Umlauf zurück, begutachten und reparieren sie gegebenenfalls, geben sie wieder zurück in den Kreislauf oder mustern sie aus. Die Kunden zahlen pro Palettenumlauf und müssen sich nicht mehr um das Handling kümmern.

Sind Paletten nach einigen Umläufen etwa mit Lebensmitteln unansehnlich geworden, setzt er sie in anderen Branchen ein, etwa in der Stein- oder Papierindustrie, wo sie weiter gute Dienste leisten. Ist eine Palette irreparabel beschädigt, wird sie meist nicht komplett ausgemustert, sondern zerlegt und die noch brauchbaren Teile für neue Paletten verwendet. Treibt man diesen Aufwand nicht, dauert ein Palettenleben vielleicht zehn Umläufe berichtet der Unternehmer Heribert Füngeling. „Wir kommen auf 20, 30 oder sogar 40 Umläufe“, so Füngeling.

Trotz dieser intensiven Ausnutzung des Materials war es ihm lange ein Dorn im Auge, dass er zahlreiche Palettenbretter irgendwann ohne großen Nutzen abgeben musste. Er suchte eine sinnvolle Lösung und fand sie in der Brikettierung. Und so startete er vor etwa acht Jahren einen Versuch mit einer gebrauchten RUF RB 440.

Auch mit dieser Entscheidung lag er goldrichtig. Bald lief das Geschäft sehr gut, „die Briketts wurden uns geradezu aus den Händen gerissen“, freut sich Füngeling und erläutert: Wir haben hervorragende Briketts die aus relativ großen Spänen bestehen und beim Verheizen im Kamin ein äußerst schönes Brennbild zeigen.“ Dabei wird ausschließlich qualitätsgeprüftes, sauberes, naturbelassenes A1-Altholz eingesetzt. Je größer dabei die Späne, aus denen die Briketts gepresst werden, umso ähnlicher sehen die Briketts beim Verbrennen massiven Holzscheiten.

Weil das Brikettgeschäft immer mehr Fahrt aufnahm und immer noch zulegt, beschaffte Füngeling zwei weitere Brikettieranlagen – diesmal vom Typ Ruf 500 – und will künftig auch anderen Palettenherstellern anbieten, deren Holzreste zu verarbeiten. Auch dieser Plan wird sich letztlich für alle Beteiligten lohnen. Denn die anderen Palettenhersteller müssen sich nicht mehr selbst um ihr Altholz kümmern und Füngeling kann die Wirtschaftlichkeit seiner Anlagen steigern. Mit der Verpressung der Holzreste zu einem Holzbrikett rechnet sich die Ruf Anlage relativ schnell und hat sich innerhalb weniger Jahre amortisiert.

Links:

www.brikettieren.de

Am Hauptsitz des Unternehmens im nordrheinwestfälischen Erftstadt werden aus ausgemusterten Paletten jährlich rund 2.000 Tonnen Holzbriketts hergestellt. Diesen Geschäftszweig hat der Recyclingunternehmer Heribert Füngeling vor etwa acht Jahren mit einer gebrauchten Brikettierpresse des Typs RB 440 von Ruf gestartet. Inzwischen setzt er zwei weitere Anlagen ein; die jüngste wurde erst kürzlich in Betrieb genommen. Bild: Ruf

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Quelle: Volker Zwick (Chefredakteur der B&I)
www.b-und-i.de